Marco Scheuble and Hümeyra Hubacher
Im WebGIS – geoportal.ch – können Anwender unter anderem Layer konfigurieren und die erhobenen Daten innerhalb des Portals teilen oder als WMS veröffentlichen. Für die Realisierung dieser Anforderung ergaben sich diverse Fragestellungen und Herausforderungen. Die daraus resultierenden Erkenntnisse und Lösungen möchten wir gerne mit der Öffentlichkeit teilen.
Das WebGIS - www.geoportal.ch – basiert ausschliesslich auf Opensource Komponenten und unterstützt aktuell ca. 170 Gemeinden und 3 kantonale Verwaltungen bei der Bereitstellung von Geodaten für die Öffentlichkeit, vorwiegend in der Ostschweiz. Mittlerweile umfasst das Portal 1244 Karten mit unterschiedlichen karteninternen kommunalen Darstellungen und Berechtigungen.
Seit 2019 ist es für den Anwender möglich selbst Layer zu konfigurieren, Daten zu importieren und diese innerhalb des Portals zu teilen oder als WMS zu veröffentlichen. Der User kann das Datenmodell inklusive LUTs und virtuellen Attributen festlegen und nach dem Konzept der SLD-Stilregeln ist es möglich Stile selbst zu definieren oder aus einer Bibliothek sehr komplexer Stile auszuwählen.
Im Zuge intensiver Machbarkeits-, Abklärungs- und Evaluierungsstudien fiel der Entscheid zur technischen Umsetzung dieser Funktionalitäten für folgende Basisstrategie: Das Datenmodell wird aus Gründen der Flexibilität mit JSON in PostgreSQL realisiert und die Darstellung wird statt mit Vector Tiles und Rendering im Browser auf Basis des WMS-Standards und über SLD-Regeln im GeoServer realisiert.
Dieser Entscheid scheint im ersten Moment wenig attraktiv, zumal die ersten Implementationen auch mit einem WFS- und Vektorbasierten-Ansatz erfolgten. Jedoch bietet die Verwendung von WMS und SLD einige Vorteile. Die SLD-Definitionen lassen sich zum Beispiel auch für das Drucken im Mapfish-Print-Server verwenden und müssen nicht für die Browserdarstellung übersetzt werden. Ein weiterer Aspekt sind die komplexen Featuredarstellungen, welche mit Mapbox GL nicht umsetzbar wären oder mit sehr viel Aufwand in OpenLayers ausprogrammiert werden müssten. Hinzu kommt, dass die Performance des Vektorrenderings im Browser, bei mehr als 80 000 Features an Grenzen kommt.
Im Vortrag wird aufgezeigt, was die Gründe für dieses Vorgehen waren, welche technischen und konzeptionellen Herausforderungen aufgetreten sind (beispielsweise die GeoServer SLD-Verarbeitung mit JSON-Attributen) und wo auch aktuell noch Grenzen bestehen (beispielsweise beim A0-Druck). Die während der Umsetzung gesammelte Erfahrung und erarbeiteten Lösungsansätze werden offengelegt und zur Diskussion freigestellt. Des Weiteren resultierten aus den Arbeiten Opensource-Bibliotheken (https://github.com/geoinfo-applications), deren Verwendung und Weiterentwicklung wir gerne propagieren möchten.