Handy-Apps – die unsichtbaren Stromfresser

Florian Petri, Miriam and Miriam Ruhenstroth

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Wie viel Strom verbraucht meine App? Für Nutzer*innen ist das kaum zu erkennen, denn der größte Energieverbrauch fällt bei der Datenübertragung und im Rechenzentrum an. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, Apps auch ressourcenschonend zu programmieren. Wir stellen ein Tool vor, das nicht nur den Stromverbrauch von Apps sichtbar macht, sondern auch anzeigt, welcher Teil davon gar nicht nötig wäre.

Eine Studie im Auftrag der Grünen Fraktion im Europäische Parlament kam im letzten Jahr zum Ergebnis, dass allein der Datenverkehr von Werbe- und Tracking Aktivitäten in Europa 5 - 14 Mt CO₂-Äquivalente pro Jahr in den Telekommunikationsnetzen und Rechenzentren verursacht. Dazu kommt noch der Verbrauch, den Apps durch den Datenverkehr verursachen, der für die eigentliche Funktion notwendig ist – und in der Regel noch wesentlich größer ist. Dieser Energieverbrauch ist für Nutzer*innen unsichtbar – er taucht weder beim eigenen Akkuverbrauch noch auf der Stromrechnung auf. Umso wichtiger ist es, auch diesen Aspekt der Digitalisierung frühzeitig und verständlich zu kommunizieren. Denn zu vielen Apps und Diensten gibt es Alternativen, die weniger Ressourcen in Rechenzentren und Übertragungsinfrastruktur benötigen. Gleichzeitig gibt es Möglichkeiten für App-Entwickler*innen, den Ressourcenverbrauch ihrer Produkte zu senken, indem Datensparsamkeit bei der Entwicklung mitgedacht wird. Um hier einen Anreiz zu schaffen, ist es notwendig, diese Energieverbräuche genau zu erfassen und sichtbar zu machen.
In unserem Programmbeitrag stellen wir das Projekt „Mobile Apps – die unerkannten Klimakiller“ vor. Im Rahmen des Projektes wurde ein Testsystem entwickelt, mit dem der Stromverbrauch von mobilen Apps – und speziell der Werbe- und Trackingaktivitäten – gemessen werden kann. Interessierte können das quelloffene Tool nutzen und damit eigene Messungen durchführen. Präsentieren werden Miriam Ruhenstroth und Florian Petri vom ITUJ e.V., die jeweils ihre Perspektiven aus Technikjournalismus und Umweltökonomie einfließen lassen.

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