Energieeffizientes PKW Routing, manchmal auch Eco-Routing genannt, ist von der Idee nicht neu, aber kaum verbreitet und begrifflich undefiniert. Dieser Beitrag schafft hier Klarheit, zeigt das Potential für die Elektromobilität, diskutiert die besonderen Anforderungen, die energieeffizientes Routing an die Qualität von Straßenkarten stellt und untersucht die Eignung von OpenStreetMap für diesen Anwendungsbereich.
Klassisches PKW-Routing bietet die Wahl zwischen dem schnellsten und der kürzesten Weg, aber oft wird auch ein "vernünftiger" Kompromiss zwischen diesen beiden Extremen angeboten und unter ganz verschiedenen Namen vermarktet, am geläufigsten ist noch der Begriff "Eco-Routing". Der wird jedoch, gerade im Bereich der Elektromobilität, häufig verwechselt mit dem "sparsamsten" Weg, was meistens nicht vernünftig ist.
Dieser Beitrag benutzt daher den Begriff "energieeffizient" und definiert die Effizienz-Bedingung sowie die Kostenfunktion als gewichtete Summe aus Energie und Zeit. Heraus kommt ein erstaunlich einfaches und nahezu parameterfreies Konzept. Wie man das so in einen A*-Router baut, dass die Energierückgewinnung von Elektroautos nicht zu negativen Kantengewichten führt, ist auch schnell erklärt.
Bleibt die Frage, wo eigentlich das Problem ist und warum man energieeffizientes Routing fast nirgends findet – auch nicht in Elektroautos und auch nicht auf der OSM Hauptseite. Die Antwort muss in den Daten stecken. Denn das dominierende, autobahnlastige, schnelle Routing stellt geringere Qualitätsanforderungen an die Kartendaten als ein energieeffizientes Routing, das mit zunehmender Energiegewichtung affiner wird für Überlandstrecken und damit auch für die Kartenfehler, die sich darin verstecken.
Qualität, Aktualität und Fehlerfreiheit einer Straßenkarte sind schwer messbar, dennoch wird zum Abschluss der Versuch unternommen, genau das zu tun und damit die Eignung von OpenStreetMap für energieeffizientes Routing zu belegen.