Es war von Anfang an alles genau durchgeplant: Vor zehn Jahren begann der scheinbar unaufhaltsame Aufstieg des Sebastian Kurz, Studienabbrecher aus dem Wiener Arbeiterbezirk Meidling, zum jüngsten Aussenminister und gleich anschließend zum jüngsten Bundeskanzler Europas. Er galt als Hoffnungsträger der europäischen Konservativen, als Wunderkind, als größtes politisches Talent der zweiten Republik. Was nicht klar war: es wurde – von Anfang an – gelogen, geschummelt, getrickst, bestochen, betrogen, unter Druck gesetzt und mit allen Mitteln der modernen Mediengesellschaft gearbeitet, und fast hätte es auch geklappt. Wie alle Geschichten über gescheiterte große Pläne entbehrt auch die von Sebastian Kurz nicht einer gewissen – unfreiwilligen – Komik