Die Geschichte einer Kollektivkneipe, das Aufdecken eines Briefkastenimperiums und eine Räumung. Und was das Ganze mit Birnenschnaps zu tun hat.
In meinem Vortrag werde ich das Syndikat und seine fast 35-jährige
Geschichte vorstellen und was es heißt, als Kollektiv ohne Hierarchien
zu arbeiten. Der Schwerpunkt wird auf der Kündigung durch den
sogenannten Eigentümer "Firman Properties S.a.r.L." im Jahr 2018,
unserer Recherche zu dieser Briefkastenfirma, dem Aufdecken des dahinter
stehenden Immobilienimperiums (Pears Global Real Estate mit Sitz in
London) und den vielfältigen Protesten und Aktionen gegen dieses
Immobiliennetzwerk liegen. Außerdem gebe ich einen Einblick in die
(internationale) Medienresonanz und unsere Vernetzung mit anderen
bedrohten Projekten und stadtpolitischen Initiativen. Abschließend werde
ich auf die unverhältnismäßige Räumung des Syndikat durch über 2274
Polizisten, die damit verbundenen Einschränkungen der Versammlungs- und
Bewegungsfreiheit sowie den Gegenprotest berichten.
Das Syndikat bestand seit 1985 als Kollektivkneipe und war für alle
Leute aus dem Kiez und darüber hinaus (außer Nazis, Antisemiten,
Sexisten u.ä.) ein Anlaufpunkt und Ort des sozialen Lebens, der
Solidarität, des Austausches und der Vernetzung. Hier kamen die
unterschiedlichsten Menschen, Ideen und Initiativen zusammen. Darüber
hinaus haben wir mit Solipartys und unseren Trinkgeldern immer Projekte
aus den verschiedensten Spektren unterstützt. Von Repression Betroffene,
ein Kinderheim in Sri Lanka, Kiezinitiativen, Mieter:innen, Geflüchtete,
progressive politische Gruppen in aller Welt, um nur einige zu nennen.
Die Kneipe war ein soziales Netzwerk, wenn auch offline.