Das Beste der 60er, 70er und 80er: hochauflösende Spionagesatellitenaufnahmen

Markus Metz

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Aufnahmen der historischen Spionagesatelliten aus den „Keyhole“ Missionen der 60er, 70er, und 80er Jahre sind aufgrund ihrer Qualität einzigartig, allerdings erfordern sie eine besondere Methodik zur Entzerrung der Panorama-Aufnahmen. Hier stellen wir die Ergebnisse der Orthorektifizierung dieser Aufnahmen mit der Open Source Software GRASS GIS vor.

Im Rahmen der „Keyhole” Missionen betrieben die USA während des kalten Krieges eine Reihe von Spionagesatelliten, deren Daten in den letzten Jahrzehnten über den US Geological Survey größtenteils öffentlich zugänglich gemacht wurden. Besonders interessant sind aus heutiger Sicht Aufnahmen der Missionen KH-4A/B (CORONA), KH-7 (GAMBIT), sowie KH-9 (HEXAGON). Die Daten dieser Satelliten stehen als Scans physischer Filmkameraaufnahmen zur Verfügung und verfügen über eine Bodenauflösung von 0.6 – 3 Metern. Da CORONA und HEXAGON über geneigte Panoramakamerasysteme verfügten, sind starke Verzerrungen in den Aufnahmen enthalten, die eine Orthorektifizierung mittels üblicher linearer Verfahren unmöglich machen. mundialis implementierte daher eine Methodik zur Entzerrung von Panorama-Aufnahmen, die seit Version 7.9 in der freien Open Source Software GRASS GIS enthalten ist. Zusätzlich wurden weitere GRASS Module und Walkthroughs erstellt, die die Rektifizierung und Georeferenzierung von Aufnahmen der „Keyhole“ Missionen vereinfachen.
In vielen Teilen der Welt haben die „Keyhole“ Missionen Bilder der Landoberfläche aufgenommen, die in der Zwischenzeit von Infrastruktur, Städtebau und Landnutzungsveränderungen überprägt worden sind. Dies macht die Aufnahmen zu einer wertvollen Quelle für historische und archäologische Anwendungen sowie Langzeitstudien der Landbedeckungsveränderung.

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