Hannes Blitza and Johannes Melles
Im Rahmen der "Marinen Dateninfrastruktur Deutschland (MDI-DE)" wurde ein nationales Meeres- und Küsteninformationssystem eingerichtet. Die MDI-DE stellt die Datenbestände der wichtigsten Datenhalter an der Küste interoperabel bereit. (www.mdi-de.org).
Fokus des Vortrags ist das neu entwickelte MDI-DE Geoportal, das basierend auf Open-Source-Komponenten, vorrangig dem Masterportal, das gezielte Auffinden, Analysieren und Exportieren der marinen Daten ermöglicht.
Wo befinden sich Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee und wo verlaufen unterseeische Stromkabel und Pipelines? Wie entwickelt sich die Population der Kegelrobbe im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer? Wie verändert sich der Schiffsverkehr in der Deutschen Bucht? Dies sind einige Beispiele für marine Fragestellungen, die mit Hilfe des integrierten und nationalen Meeres- und Küsteninformationssystem der MDI-DE untersucht und beantwortet werden können.
Die MDI-DE besteht aus verteilten Infrastrukturknoten und stellt Daten der unterschiedlichsten Themen- und Anwendungsbereiche interoperabel bereit. Auf diese Weise werden Datenbestände der wichtigsten Datenhalter an der Küste einheitlich recherchierbar und nutzbar. MDI-DE stellt damit eine Plattform dar, aus der sich die breite Öffentlichkeit, Wirtschaft, Politik, Verwaltung und marine Wissenschaft bedienen können (www.mdi-de.org).
Im neuen Portal der MDI-DE wurde die Suche in den Mittelpunkt gestellt, um das einfache Suchen und Finden von Daten zu ermöglichen. Die Suchergebnisse können sehr komfortabel nach verschiedensten Kriterien gefiltert und entweder direkt heruntergeladen oder im Kartenviewer visualisiert werden. Es kann auch in den vorhandenen Datenbeständen gestöbert werden. Die acht MDI-DE-Kategorien Basisdaten, Küsteningenieurwesen, Geologie, Natur und Umwelt, Ozeanographie, Menschliche Aktivitäten, Richtlinien und Schifffahrt sowie weitere Kriterien wie die verschiedenen INSPIRE-Themen bieten NutzerInnen einen übersichtlichen Einstieg in die Welt der Meeresdaten. Für die Visualisierung der Daten in einer Kartenansicht wird der Open-Source Geoportal-Client Masterportal in seiner aktuellsten Version verwendet. Die Daten, Dienste und Anwendungen werden im Metadatenkatalog dokumentiert, der basierend auf der Software InGrid aufgebaut wurde. Vervollständigt wird das Portal durch Gazetteer-Dienste sowie einem Literaturverzeichnis, den Webseiten der MDI-DE-Partner und externen Anwendungen wie z. B. BenInfos.
Technisch basiert das gesamte Frontend auf dem Masterportal und individuell entwickelten Addons, während im Backend Elastic Search Stack und MapFish-Print-Komponenten zum Einsatz kommen. Im Vortrag werden Erfahrungen und Herausforderungen der Entwicklung und das Zusammenspiel der Komponenten beleuchtet und diskutiert.