Nachhaltiges Computing mit Knoppix

Klaus Knopper

Playlists: 'clt23' videos starting here / audio

Wer an Linux-Live-Systeme denkt, hat ganz sicher nicht das Wort „Nachhaltigkeit“ vor Augen, sondern eher eine Menge von selbstgebrannten DVDs, die irgendwann als „Sondermüll“ entsorgt werden, wenn es wieder eine neue Version zum Brennen gibt.

Darüber hat sich auch der Autor von Knoppix Gedanken gemacht und ist schon relativ früh auf ein Hybrid-Image-Format für den Download umgestiegen, das das direkte Flashen wiederverwendbarer USB-Sticks auch ohne den Zwischenschritt über DVD oder CD unterstützt, mit der Möglichkeit, eigene Daten persistent – auch verschlüsselt – zu speichern.

Nachhaltigkeit spielt aber bei Knoppix noch eine ganz andere Rolle in der Entwicklung des kompakten Linux-Systems: Eine besondere Eigenschaft von Knoppix ist, dass automatisch der zur Hardware passende Kernel beim Start ausgewählt wird, und seit Version 9.x ist auch wieder die „Mini-Edition“ von Knoppix auf CD-Größe zurück. Der immer noch vorhandene 32-Bit-Kernel (parallel zum 64-bit-Kernel für moderne Systeme mit viel RAM und neueren CPUs) und die durchgängig in 32bit installierten Debian-Softwarepakete sowie die geringe Komplexität des Knoppix-Bootsystems mit Verzicht auf den Start ressourcenaufwändiger Subsysteme sorgen dafür, dass Knoppix auch auf alten Computern noch einigermaßen flott läuft und sich so dafür eignet, älteren (und oft noch sehr zuverlässigen) Computern das Leben zu verlängern und trotzdem nicht auf aktuelle Software verzichten zu müssen.

Im Vortrag werden einige der Tricks verraten, mit denen Knoppix im Live-Betrieb Ressourcen spart, wie der „Ram-Kompressor“ zram und das dekomprimierende Block-Device „cloop“, mit dem sich auch auf kleinen Datenträgern viel Software unterbringen und auch vor allem bei langsamen Datenträgern die Ladegeschwindigkeit von Programmen erhöhen lässt. Auch für Datenrettung von „antiken“ Computern sind passende Tools vorhanden.

Und dass Knoppix selbst aus nachhaltiger Open Source Software besteht, versteht sich ja fast von selbst.

Download

Embed

Share:

Tags