Die elektronische Kriegführung – der Cyberkrieg – ist von steigender Bedeutung in der militärischen Planung. Mit dem neuen Kommando Cyber- und Informationsraum (CIR) rüstet die Bundeswehr massiv digital auf; sie stellt dazu eine digitale Kampftruppe mit ca. 14.000 Personen auf. Der „Cyberraum“ gilt militärstrategisch inzwischen als fünftes Schlachtfeld – neben Land, Luft, See und Weltraum.
Doch nur ein ziviles Internet ist nachhaltig - dafür müssen wir uns einsetzen. Der Vortrag behandelt das Warum - und das Wie.
Die elektronische Kriegführung – der Cyberkrieg – ist von steigender Bedeutung in der militärischen Planung. Mit dem neuen Kommando Cyber- und Informationsraum (CIR) rüstet die Bundeswehr massiv digital auf; sie stellt dazu eine „digitale" Kampftruppe mit ca. 14.000 Personen auf. Der „Cyberraum“ gilt militärstrategisch inzwischen als fünftes Schlachtfeld – neben Land, Luft, See und Weltraum. Doch nur ein ziviles, friedliches Internet ist nachhaltig.
Wie müssen wir uns den Cyberkrieg vorstellen? Klassisch durch die Verbreitung von Schadsoftware, die Schwachstellen in den IT-Systemen potenzieller Gegner nutzt und so dort eingeschleust wird. Das bekannteste Beispiel ist der Computerwurm STUXNET, mit dem iranische Urananreicherungsanlagen angegriffen und zerstört wurden. Die zivilen Auswirkungen solcher Schadsoftware konnten wir im Frühjahr am Erpressungstrojaner „WannaCry“ beobachten: Mit Hilfe freigesetzter Schadprogramme, die von der US-amerikanischen NSA gehortet wurden, wurden mehrere Systeme lahmgelegt; unter anderem beim britischen National Health Service und der Deutschen Bahn.
Der Cyberkrieg beginnt aber schon früher: Zu seiner Vorbereitung werden Systeme infiltriert und ausgespäht. Bei der zuerst durch Edward Snowden aufgedeckten weltweiten Überwachung durch US-amerikanische, britische, aber auch deutsche Geheimdienste spielt der Standort Frankfurt am Main eine wesentliche Rolle: In Frankfurt ist der weltweit größte Internet-Knoten, DE-CIX, beheimatet – naturgemäß weckt dies Begehrlichkeiten bei den Geheimdiensten.
Eine weitere Form des computergestützten Krieges ist der Drohnenkrieg, durch den – vermittelt unter anderem über den Militärstützpunkt Ramstein – Terrorverdächtige gezielt getötet werden. Der Drohnenkrieg ist für die Betroffenen eine besonders perfide Form der Kriegführung, da sie unter der ständigen Bedrohung eines tödlichen Angriffs leben.
Das FIfF hat im Rahmen einer Kampagne Forderungen für Cyberpeace formuliert. Diese werden in dem Vortrag eine wichtige Rolle spielen. Doch es geht um mehr: Es geht um nachhaltige Infrastrukturen, die die Gesellschaft und die Umwelt fördern.
Frieden ist die Basis jeder Nachhaltigkeit. Nichts wirkt so zerstörend auf Umwelt und Gesellschaft wie militärische Konflikte. Das gilt für den Informationskrieg/Cyberwar und ihre „realen“ Folgen genauso wie für konventionelle Konflikte. Kriege sind heute zunehmend Kriege um natürliche Ressourcen - das gilt auch für den Cyberkrieg. Unsere Infrastruktur, um unsere Grundbedürfnisse sicherzustellen - Energie, Wasserversorgung, Verkehrssysteme etc. - ist zunehmend IT-gesteuert und damit von funktionierender IT abhängig. Die Nutzung erneuerbarer Energie, wie z.B. Windkraft, die nicht so leicht „planbar“ ist, wie die „klassischen“ Energieformen, hängt von IT-getriebener Steuerung ab. Damit ist aber auch sie anfälliger für Cyberangriffe.
Forschungs- und Entwicklungsbudgets, die für Cyberkrieg eingeplant werden, fehlen an anderer Stelle - auch und besonders für die nachhaltige Entwicklung. Das „klassische“ Beispiel für einen Cyberangriff ist STUXNET, mit dem eine iranische Irananreicherungsanlage angegriffen wurde. Durch solche Angriffe auf kritische Infrastrukturen - insbesondere auf Atomanlagen - wird auch die Umwelt massiv gefährdet. Methoden des Cyberkriegs eröffnen hier neue Gefahren.